Eine Woche nach der Technischen Universität (TU) Wien gingen am Dienstag die fünf steirischen Universitäten auf die Straße, um gegen die Erhöhung des ihnen zu klein erscheinenden Etats der Universität zu protestieren. „Ausreichende Mittel für Bildung und Forschung“ sind erforderlich.
14.11.2022 10.40
Ab heute, 10.40 Uhr online
Die Universität Graz, die Technische Universität Graz, die Kunstuniversität Graz, die Medizinische Universität Graz und die Montanuniversität Leoben haben zu Protest aufgerufen. Mittags findet ein gemeinsamer Marsch aus den einzelnen Institutionen der steirischen Landeshauptstadt zur Oper statt, wo um 13 Uhr die Abschlusskundgebung auf dem Programm steht.
Weitere 1,2 Milliarden Euro wurden beantragt
Aufgrund zu erwartender Preiserhöhungen, insbesondere für Energie, Miete und Personal, hatten die Hochschulen für 2023 und 2024 zusätzlich 1,2 Milliarden Euro beantragt. Im Haushalt bzw. Finanzrahmen ist derzeit aber nur eine Erhöhung um 500 Millionen Euro vorgesehen. Als Reaktion darauf haben viele Hochschulen in den letzten Wochen verschiedene Sparpläne angekündigt oder bereits umgesetzt. Unter anderem wurden Ausschreibungen und Substitutionen gestoppt, Investitionen gekürzt und Energiesparmaßnahmen umgesetzt. Die TU Wien bereitet sogar eine Schließung von Mitte Dezember bis Mitte Jänner, also rund um die Weihnachtsferien vor – mehr zur TU, Kanzlerin warnt vor Insolvenz (science.ORF.at; 7.11.2022).
Der Minister glaubt, dass es niedriger sein sollte
Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) hatte Ende vergangener Woche den Mehrbedarf der Hochschulen niedriger eingeschätzt. Für die Summe von 1,2 Milliarden Euro hätten sie “keine konkreten Beweise” vorgelegt. Er rechnete mit einer Nachforderung von 800 Millionen Euro – die Differenz zu den versprochenen 500 Millionen Euro könne durch Spareinlagen und die Auflösung von Rücklagen gedeckt werden. Gleichzeitig schloss der ehemalige Rektor der Universität Graz zusätzliche Mittel nicht aus – dies solle aber nach den Lohn- und Gehaltsverhandlungen diskutiert werden, wenn man sie besser abschätzen könne – mehr dazu im Unibudget: Laut Polaschek die Lehre und Forschung möglich ist (news.ORF.at; 11.11.2022).