Berlin/Queensland – Seit Dezember 2020 werden in Deutschland Impfstoffe gegen das Coronavirus verabreicht. Seitdem hat sich viel getan, sowohl auf Seiten der Medizin als auch auf Seiten der Virus-Entwicklung. Varianten und Mutationen wie Omikron, das sich vor allem in Form vom Ableger Omikron BA.5 hartnäckig hält, erfordern zwingend angepasste Vakzine. Doch gibt es auch noch andere Wege, um sich vor dem Coronavirus zu schützen, als nur durch in der Spritze zugeführte Impfstoffe? Durchaus, denn eine neue Form des Corona-Schutzes über die Haut scheint laut einer Studie sehr vielversprechend zu sein. Im Fokus steht dabei ein spezielles Corona-Impfpflaster.
Corona-Impfpflaster statt Impfung per Spritze: Forscher sprechen von elfmal besserer Wirkung
Eine neue Form der Corona-Schutzimpfung, die laut Forschern der University of Queensland in Australien deutlich wirksamer sein soll als alle herkömmlichen Impfungen. Corona-Impfungen über ein eigens dafür entwickeltes Pflaster würden eine elfmal größere Wirkung erzielen als die herkömmliche, in einer WHO-Studie hinterfragten Corona-Impfung per Spritze. In Zukunft könnten spezielle Corona-Impfpflaster die klassische Impfung per Spritze ersetzen. © Bernd Weißbrod/dpa/Sylvio Dittrich/imago/Montage „Das High-Density-Microarray-Pflaster ist ein neues Mittel zur Verabreichung von Impfstoffen. Es ermöglicht ein präzises Eindringen des Impfstoffs über die Haut, einer Körperregion, die reich an Immunzellen ist“, heißt es von Christopher McMillan auf der Homepage der University of Queensland. Dies hätten McMillan und sein Doktorenkollege David Muller im Rahmen ihrer Studie herausgefunden, die in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern des Biotechnologieunternehmens Vaaxas entstand.
Corona-Impfpflaster vor allem bei „Bekämpfung der Omikron-Variante“ effektiv
In Kombination mit dem Impfstoff „Hexapro“ könne das Corona-Impfpflaster die verschiedenen Virusvarianten noch besser bekämpfen. Vor allem „bei der Bekämpfung der Omikron-Variante“ sei die Impfung via Pflaster deutlich effektiver „als mit dem gleichen Impfstoff, der über eine Nadel verabreicht wurde“. Laut Muller hätte das Coronavirus durch seine Vielzahl an Mutationen die Fähigkeit erlangt, „den Immunantworten zu entgehen, die durch die aktuellen Impfstoffe erzeugt werden“. Das sagte der Wissenschaftler laut einer Pressemitteilung. Doch die neue Patch-Technologie mittels Pflaster würde das Potenzial mit sich bringen, eine neue und vor allem effektivere Form der Corona-Schutzimpfung zu ermöglichen. Eben in einer Zeit, in der neue Corona-Varianten schnell mutieren.
Appell vom Forscher: Klassisches Impfen gegen Corona trotz Impfpflaster nicht vernachlässigen
Aber, das stellt Muller trotz der Entwicklung des Corona-Impfpflasters fest: „Es ist wichtig zu betonen, dass bestehende Impfstoffe immer noch ein wirksames Mittel zur Bekämpfung dieser schweren Viruserkrankung sind“. Es würde auch die vage Hoffnung bestehen, irgendwann einen universellen Impfstoff gegen das Coronavirus entwickeln zu können. Ehe es so weit ist, setzen die Forscher auf ihr Corona-Impfpflaster. Dieses ist mit tausend Mikronädelchen beschichtet, die so winzig sind, dass sie auf der Haut gar nicht erst gespürt werden. Und eben diese Nädelchen werden mit dem Impfstoff benetzt. Im nächsten Schritt wird das Impfpflaster auf die Haut gedrückt und dann wieder entfernt. Auf diesem Wege würde der Impfstoff völlig schmerzfrei in den Körper gelangen. Rubriklistenbild: © Bernd Weißbrod/dpa/Sylvio Dittrich/imago/Montage